Donnerstag, 4. September 2014

Imma anne Ruhr lang

03.09.2014
Der Ruhrtalradweg führt fast an meiner Haustür vorbei. Von der Ruhrquelle in Winterberg bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg-Ruhrort ist er 230 km lang.
In Wetter an der Ruhr, wo ich wohne, sind schon 137 km um. Mit ein paar Schlenkern, weil ich mich ja meistens ein wenig verfahre, und der anschließenden Fahrt zum Bahnhof in Duisburg wären das etwa 100 km.
Die reiß ich doch auf der linken Arschbacke ab. Da könnte ich noch auf der rechten zurückfahren. Ein Tag muss dafür reichen. Und wieso Training? Ich war dieses Jahr doch schon Radfahren und zwar ganze 15 km.
Bleibt nur noch die Frage, ob ich jetzt Morgens mit der Bahn nach Duisburg und von dort mit dem Rad zurückfahre oder anders herum.
Morgens um 05:00 Uhr klingelt der Wecker. Duschen, Frühstücken, Rucksack packen, auf das Tageslicht warten und noch schnell ein wenig Luft in die Reifen.
12 Stunden habe ich für die Tour geplant. ich will unterwegs ja auch ein wenig Bilder machen, Um 06:55 Uhr gehts los.

Richtig hell ist es noch nicht, sondern nebelig und ein wenig kalt. Über den nagelneuen Radfahrerklamotten im dezenten schwarz  trage ich noch einen Trainingsanzug. Und einen Helm habe ich auf. Den hat meine Bini mir aufgeschwatzt. Als ob so ein Holzkopf wie ich einen brauchen würde.

Und los gehts!


Die Aussicht ist noch nicht so toll. Die neue Ruhrbrücke bei Wetter, fertig gestellt 2011, liegt noch im Nebel.


Und schon halte ich das erste Mal an, steige vom Rad, hole eine Kamera aus dem Rucksack und mache ein Foto. Die kleine Brücke, die zu einen Schrebergarten führt, wollte ich unbedingt knipsen. Wenn das so weiter geht komme ich nie an. Ich beschließe auf der Tour keine Naturaufnahmen mehr zu machen. Mal sehen, wie lange der Anfall anhält.


Auch die Stahlbrücke in Wetter-Wengern liegt leider noch im Nebel. Noch ist es auf dem Radweg sehr ruhig. Unterwegs sehe ich zwei Eichhörnchen und ein Dutzend Kaninchen, Durch Chinaseuche (rabbit haemorrhagic disease), einer Viruserkrankung und Myxomatose, waren die Kaninchen hier fast ausgerottet. Ich freue mich, dass ich wieder ein paar sehe.


Etwa 10 km weiter bin ich dann in Witten. Die Loren stehen an einer Haltestelle der Muttenthalbahn. Die wird durch das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia betrieben. Das Museum hat meistens an Sonntagen geöffnet.


Wenn ich von hier aus weiter dem Ruhrtalradweg folge, würde ich durch das Muttental fahren und zur Burgruine Hardenstein gelangen. Dort könnte ich dann auch mit der Fähre Hardenstein übersetzen. Dort würde ich dann an der Schleuse Herbede herauskommen. So früh am Morgen fährt die Fähre aber noch nicht. Ich verlasse also den Radweg überquere die Fußgängerbrücke und darf dann erst mal an der stark befahrenen Hauptverkehrsstraße entlang radeln.
Nach insgesamt einer Stunde Fahrt bin ich dann am Kemnader See und mache eine kurze Pause an der ehemaligen Zeche Gibraltar. Außer einigen Gebäuden der Zeche ist dort ein Stollenmundloch und eine Grubenbahn zu sehen,


Die Restaurierung der Lok wurde vom "Knappenverein Schlägel und Eisen Stiepel-Dorf 1884" durchgeführt. Die Firma BKI -Malerbetrieb GmbH aus Schwelm stiftete dafür die Farben. Finde ich klasse!



Eine Genehmigung zum Kohlenabbau wurde der Zeche bereits 1786 durch das königliche Oberbergamt Dortmund erteilt. 1830 wurde ein 2000 m langer Erbstollen aufgefahren, der zur Entwässerung und zum Kohlentransport diente.


Hinter dem Kemnader See komme ich an Haus Kemnade vorbei. In dem Wasserschloss befinden sich Museen und ein Restaurant.
Dann komme ich erst einmal von der Strecke ab. Vermutlich habe ich ein Schild übersehen. Zum Glück kenne ich mich hier noch aus. Ich fahre ein Stück zurück, überquere bei Haus Kemnade die Ruhr und fahre weiter am Ufer entlang.

Weiter geht es morgen mit Teil 2.


2 Kommentare:

  1. Eine sehr interessante Route hast Du Dir da ausgewählt.

    Da ich mir vor 2 Tagen ein neues Bike geholt habe, hat mich gerade das Raddelfieber gepackt. Umso mehr finde ich Deinen kleinen Reisebericht interessant. Die tollen Fotos unterstreichen das ganze noch, der Ruhrtalradweg wird demnächst einen neuen Gast begrüßen dürfen.

    Gruß, Andreas

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    1. Vielen Dank! Noch einmal würde ich die Strecke aber nicht an einen Tag fahren. Dazu gibt es viel zu viele Motive am Wegesrand.
      Mehrere Etappen machen da mehr Sinn.

      Lieben Gruß!
      Detlef

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